Musik zum Träumen und Mitgehen

"Die Vier EvangCellisten" mit einem beeindruckenden Konzert im Kloster Wechterswinkel

Wenn sich eine Gruppe von Musikern „Die vier EvangCellisten“ nennt, so macht schon allein dieser Name neugierig. Bei manchen der zahlreichen Besucher, die sich an diesem Abend auf den Weg ins Kloster Wechterswinkel gemacht hatten, mag Neugierde vielleicht der Beweggrund gewesen sein. Die meisten waren aber wohl in der Hoffnung gekommen, einen zauberhaften und entspannten Abend mit ausgezeichneten Künstlern zu erleben. Und sie wurden nicht enttäuscht, sondern von dem Cello-Quartett derart in den Bann gezogen, dass der Applaus am Ende gar nicht mehr enden wollte und erst nach der dritten Zugabe abflaute.

Markus Jung, Hanno Riehmann, Mathias Beyer und Florian Bischof anstelle von Lukas Dihle präsentierten sich bei diesem Konzertabend als wahre Meister auf dem Violoncello. Was sie ihren Instrumenten in gekonnter Manier an Rhythmen, Klangfarben und Spezialeffekten entlockten, war eindrucksvoll, ja faszinierend und mitreißend. Nicht nur, dass sie berühmte Arien mit dem Cello interpretierten oder traditionelle Volkslieder erklingen lassen. Sie machten auch vor feuriger südländischer Musik nicht halt und spielten auf ihren Instrumenten flotte Ragtime- und Jazzklänge. Den vier jungen Männern machte ihr Auftritt im Veranstaltungssaal des Kreiskulturzentrums sichtlich Spaß: Markus Jung führte gut gelaunt durchs Programm und erklärte dabei auch, dass aufgrund der Vornamen bzw. der Ähnlichkeit der Vornamen der Gruppenmitglieder mit den Verfassern der Evangelien der Name „Die Vier EvangCellisten“ gefunden wurde. Das Programm reichte an diesem Abend von eingängigen deutschen Volksliedern ("Im schönsten Wiesengrunde"), über irische ("Bonny Portmore") und englische Folklore ("Scarborough Fair") bis hin zum angeblich berühmtesten chinesischen Volkslied „Jasmine Flower“. Im Mittelpunkt standen aber die Arien aus mehr oder weniger berühmten Opern, die von den „EvangCellisten“ mit traumhaft sicherer Präzision präsentiert wurden. Ob die „Habanera“ oder die „Blumenarie“ aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet, das „Lied an den Mond“ aus Antonín Dvořáks Oper „Rusalka“ oder „Einleitung und Lied an den Abendstern“ aus dem „Tannhäuser“ von Richard Wagner - die Besucher waren hingerissen von der Darbietung und ließen sich entführen in die Zauberwelten dieser Melodien. Vor allem waren es die dunklen, warmen, behaglich einhüllenden Töne der Celli, die diesen Zauber entwickeln, der sich über den ganzen Saal und das Publikum zu legen schien. Der „Tango para cuatro“ von Joachim Johow oder der „Tango für 4 Violoncelli“ von Udo Hartlmaier bewiesen, dass ein Cello nicht nur für langsame Stücke geeignet ist. Bei beiden Tangos „geht die Post ab“, spielen sie schnelle, feurige und temperamentvolle Musik, die nach der Pause bei der „Rag Music“ von Udo Hartlmaier ihre Fortsetzung fand.

Nicht fehlen durften an diesem Abend im ehemaligen Frauenkloster Wechterswinkel Werke des „Lieblingsopernkomponisten“ des Quartetts, von Giacomo Puccini. Die „Arie der Lauretta“ aus der Oper „Gianni Schicchi“ und weitere Auszüge aus den Werken „Tosca“ sowie „Turandot“ ließen die Herzen von Pucchini-Anhängern höher schlagen. Bevor dann wieder südländische Rhythmen mit dem "Tango passionato" von Eduard Pütz und Udo Hartlmaiers "Südamerikanische Suite" mit "Mambo", "Samba" (Cello als Zupfinstrument) und "Paso Doble" angestimmt wurden, kam "Souvenir de Curis" des belgischen Komponisten Guillaume Paque als "romantisches Zwischenstück" genau richtig.

Am Ende sprach Kreiskulturmanagerin Carolin Fritz-Reich von einem „traumhaften Konzertabend, der Musik zum Träumen, Schwelgen und Mitgehen“ gebracht habe. Mit einem jazzigen Stück von Benny Goodman, der „bella notte“ von Peggy Lee und Humperdincks „Abendsegen“ legten die „Vier EvangCellisten“ zum Abschluss gleich drei Zugaben obendrauf, die ebenso wie das Konzert selbst mit nicht enden wollendem Applaus bedacht wurden. - Klaus-Dieter Hahn für Kloster Wechterswinkel (Bastheim) bei Bad Neustadt an der Saale, Rhön- und Saalepost, 13. / 14.08.2017

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